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Klassenerhalt vertagt 23.04.2023
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Die Abstiegsgespenster hat die SG Turm Rietberg am achten und vorletzten Spieltag der Regionalliga noch nicht vertreiben können. Aber das 4:4 im Heimspiel gegen die punktgleichen Schachfreunde Lieme II kann noch Gold wert sein – zumal das umkämpfte Match auch böse für die Gastgeber hätte ausgehen können.

Vor dem Spielbericht kurz zur Tabellensituation nach dem achten Spieltag: Auf den Plätzen fünf bis sieben stehen SK Delbrück, SGT Rietberg und SF Lieme II mit 7:9 Mannschaftspunkten, getrennt durch jeweils einen halben Brettpunkt. Es folgen 2hoch6 Bielefeld (6:10), SV Soest (3:13) und LSV/Turm Lippstadt (1:15).
Details unter https://www.schachjugend-owl.de/spielbetrieb-erwachsene/regionalliga/.
Am letzten Spieltag geht es für Rietberg am 21. Mai auf Auswärtstour zum Tabellenvorletzten Soest.

Jetzt zum heutigen Spiel:
Die ersten Entscheidungen fielen an den hinteren Brettern. Dass jedoch David Austermeier (6) sein Match noch für sich entscheiden konnte, grenzt - bei allem Respekt! - an ein kleines Wunder. Auf die Bemerkung nach der Partie, dass die Computerbewertung seiner Stellung phasenweise vielleicht sogar im zweistelligen Minusbereich stehen dürfte, konterte er lachend: ja, und vorne stehe wahrscheinlich eine Zwei. Zuvor hatte sein Gegner mit einem Bauernhebel den unrochierten König bloßgestellt, und David warf eine Leichtfigur in die Verteidigung. Doch die Niederlage schien unabwendbar, als unter anderem ein Rietberger Turm gratis und nebst Schachgebot zur Abholung bereit stand. Wieso einige Zeit später das Endspiel plötzlich David mit einer Qualität im Vorteil sah, entzieht sich der Kenntnis des Chronisten.
Anschließend stellte Elias Vögeler (8) das Ergebnis auf 2:0. Die Eröffnung sah noch etwas ungelenk aus, doch allmählich ruinierte der Liemer Spieler unter Rietberger Druck seine Bauernformation, Elias tauschte erst die Dame, dann die Türme – und konnte das Endspiel für sich entscheiden.
Dann gelang den Gästen der Anschlusstreffer: Joel Kollenberg (7) hatte eine dynamische, zweischneidige Stellung auf dem Brett, und auf den ersten Blick schien sein Gegner keine Kompensation für einen Minusbauern zu haben. Im Verlauf der Partie drangen die weißen Liemer Türme jedoch auf der siebten Reihe ein, die Dame half aus der Ferne nach, und die Niederlage für Schwarz war unabwendbar.
Joels Bruder Cedric Kollenberg (1) stand nie schlechter, aber streckenweise – zumindest optisch – irgendwie gedrängter. Doch das Remis fuhr unser Spitzenbrett am Ende sicher nach Hause.
Den Ausgleich hinnehmen musste die SG Turm an Brett 3: Oliver Flöttmann hatte sich nach lange ausgeglichener Stellung verrechnet und musste widerwillig Dame gegen Turm geben, was seine Gegnerin zum Sieg nutzte.
Sven Behler (4) wollte nach einer Abtauschabwicklung einen Bauern einsacken, was sein Gegner jedoch mit einem geschickten Konter ins Gegenteil zu drehen wusste. Der Liemer baute seinen Vorteil aus, fand aber nicht die vorentscheidende Fortsetzung, was dem Rietberger die Gelegenheit gab, die gegnerische Königsstellung weiter zu lockern und ins Dauerschach zu entkommen.
Damit stand es 3:3 – doch die beiden verbliebenen Partien ließen nicht viel Gutes erwarten. Martin Funke (2) fand sich in einem Endspiel mit gleichfarbigen Läufern und Minusbauern wieder, und Julius Austermann (5) hatte mit Schwarz zwar einen entfernten Freibauern auf b3, aber eine Qualität weniger. Am Ende jedoch steuerten beide Rietberger ihre Partien in den Remishafen.
S.B.
Zweite beseitigt alle Zweifel 26.03.2023
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„Sollte es noch letzte, nur mit Hilfe mathematischer Finessen zu findender Zweifel an unserer Bezirksklassen-Meisterschaft gegeben haben, so wurden sie heute zerstreut.“ Mit diesen Worten kommentierte Mannschaftsführer Ferdi Schumacher den 6,5:1,5-Heimsieg der Rietberger Zweiten am sechsten Spieltag gegen die Reserve aus Ubbedissen.

Die Gäste traten in Unterzahl an. Die Bretter 7 und 8 blieben frei, so dass sich Michael Hutfilker und Eberhard Austermann in Flur und Küche über ihre heute nicht zur Anwendung gekommene eröffnungstheoretische Vorbereitung sowie die restlichen Probleme der Welt austauschen konnten. Auf jeden Fall unterstützten sie das Team bis zum Abpfiff. Bravo! Auch die Fans Werner und Manfred (mit Fotoapparat) seien gelobt!
In den 6 Schachpartien ging erst einmal ruhig zu, wobei der kundige Betrachter doch schnell Rietberger Stellungsvorteile erkennen konnte. Daher wirkte die Niederlage von Herbert Langhorst an Brett 2 wie eine kalte Dusche, als er durch einen Rechenfehler seine günstige Position verdarb.
Yuyang Chen an 6 richtete seine Schwerfiguren auf die gegnerische Deckung, stürmte mit seinen Bauern voran und drang mit der Dame ein. Klarer Sieg.
Inzwischen nutzte Michael Trost (1) den Besitz der c-Linie zu Abtauschaktionen, an deren Ende er Material und die Partie gewann.
Ferdi Schumacher (4) stand dank passiver Eröffnungszüge seines Gegenüber schon früh besser, ließ kein Gegenspiel zu und gewann sicher.
Ein Brett höher erfreute sich Ludger Funke zwar eines Mehrbauern, er setzte aber mit seinem aktiven Spiel der Schwerfiguren den gegnerischen König unter Druck und schließlich Matt.
Beim Stand von 6:1 und nach dreieinhalb Spielstunden einigten sich Michael Schalk und seine Gegnerin auf Remis.
Ferdis Prognose für die nächste Spielzeit: „Mit einem Saisonergebnis von 10:0 Mannschafts- und 31,5:8,5 Brettpunkten dürfte Turm 2 auch in der Bezirksliga gut mithalten können.“
F.S.
Erste unterliegt in Paderborn 19.03.2023
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Nach der Partie gegen den Gütersloher SV stand für die erste Mannschaft an diesem Sonntag bereits der nächste Aufstiegsanwärter auf dem Programm: Die Blauen Springer aus Paderborn.

Neben Sven Behler und Joel Kollenberg mussten die Rietberger auch den kurzfristigen Ausfall von Martin Funke hinnehmen, und starteten so bereits mit einem Punkt Rückstand in das Match. Und das erste Ergebnis verhieß ebenfalls nichts Gutes: Mit den schwarzen Steinen hatte sich Michael Trost (Brett 8) ausgangs der Eröffnung einen gegnerischen Läufer auf d6 eingehandelt, der eine ordentliche Entwicklung verhinderte. Weitere gegnerische Figuren ließen nicht lange auf sich warten und sorgten dafür, dass Michael, der dankenswerterweise erneut in der Ersten aushalf, früh die Segel streichen musste.
Als nächstes einigte sich Hendrik Berenbrink (4) mit seinem Kontrahenten auf Remis. In einer ausgeglichenen Stellung mit ähnlichem Aufbau auf beiden Seiten schaffte es keiner der Spieler einen Vorteil zu realisieren.
Cedric Kollenberg (1) kam mit den weißen Steinen gut aus der Eröffnung und konnte seinen Springer zwischenzeitlich bis auf c6 vorbringen. Sein Gegner schaffte es jedoch alle Drohungen zu entschärfen um wenig später selbst mit Turm und Dame in der Rietberger Hälfte aufzutauchen. Weiteren Vorteil konnte sich der Paderborner aber nicht erspielen, sodass auch hier am Ende Remis vereinbart wurde.

Beim Stand von 1:3 aus Rietberger Sicht mussten nun dringend Siege her. Eine Zeit lang sah es auch vielversprechend aus, doch leider kippten in der Folge zwei weitere Partien zugunsten der Paderborner.
In Oliver Flöttmanns (3) Begegnung wurden bereits in der Eröffnung die Damen getauscht. Im daraus resultierenden Endspiel konnte der Paderborner die aktiveren Figuren vorweisen. Zwar konnte Olli alle Drohungen abwehren, blieb dabei allerdings auf einem passiven Springer am Rand sitzen. Als er in Zeitnot mit seinem König dem Springer zu Hilfe eilte, entpuppte sich ein gegnerischer Freibauer am anderen Rand als unaufhaltsam und spielentscheidend.
Elias Vögeler (7) sah seinen König mit einem weit vorgepreschten g-Bauern, flankiert von gegnerischen Leichtfiguren, konfrontiert. Beim Versuch die Damen zu tauschen übersah Elias ein Zwischenschach, welches ihn zunächst einen Bauern kostete. Nach einer Unachtsamkeit des Gegner konnte er sich diesen jedoch durch eine mehrzügige Kombination zurückerobern und das Materialgleichgewicht wiederherherstellen. Allerdings erhielt der Paderborner Spieler den Druck aufrecht und schaffte es im entstandenen Endspiel zunächst einen, dann einen weiteren Bauern einzuheimsen. Als Elias sich dann gezwungen sah seine restlichen Figuren abzutauschen, reichte er seinen Gegner die Hand zur Aufgabe.

Damit war das Match beim Stand von 1:5 bereits gelaufen. An den übrigen Brettern dachten die Rietberger aber keineswegs an schnelle Remis, konnten sie doch beide vorteilhafte Stellungen verzeichnen.
Für den ersten Rietberger Sieg sorgte David Austermeier an Brett 5. Auch hier wurden nach der Eröffnung die Damen getauscht, wonach David mit seinem König direkt im Zentrum blieb. Nach dem Übergang ins Leichtfigurenendspiel wählte der Paderborner einen zu passiven Aufbau, während David seinen Raumvorteil kontinuierlich ausbauen und schließlich mit Läufer und Springer Mattnetze um den gegnerischen König spinnen konnte. Um ein schnelles Ende abzuwenden gab der Paderborner schließlich seine letzte Figur. Doch erst nachdem David alle Patt-Tricks abgewehrt und einem Freibauern den Weg zur Umwandlung geebnet hatte, war der Sieg in trockenen Tüchern.
In der letzte Partie des Tages musste Julius Austermann (6) mit den weißen Steinen über die volle Distanz kneten. In einem ausgeglichenen, aber zweischneidigen Spiel hatten sich beide Parteien einen Freibauern am Damenflügel verschafft. Im weiteren Verlauf erwies sich der Rietberger Freibauer als der Stärkere und konnte bis nach b7 vordringen, wo er zunehmend die gegnerischen Figuren beschäftigte. Aller Möglichkeiten beraubt gab der Paderborner zunächst seinen eigenen Freibauern her und musste am Ende auch die Blockade des b7 aufgeben. Für Julius bedeutete dies den Gewinn einer Figur und damit auch der Partie.

So stand für die Erste trotz zweier schöner Schlusspunkte am Ende eine 3:5-Niederlage gegen in dieser Saison noch ungeschlagene Paderborner. Weiter geht es am 23. April mit einem Heimspiel gegen die mit uns punktgleichen Lieme 2. Nach zwei Niederlagen in Folge eine gute Möglichkeit um den Klassenerhalt perfekt zu machen!
H.B.
Zweite hauchdünn vorm Wiederaufstieg 26.02.2023
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"Wieder ein klarer Sieg für unsere Zweite, dieses Mal mit Gegenwehr!" Mit diesen Worten kommentiert Turm-Mannschaftsführer Ferdi Schumacher den Sieg von Rietberg 2 gegen Gütersloh 5 - nach dem stark dezimierten und folgenreichen Auftritt von Gütersloh 6 am vorherigen Spieltag.

Kaum hatten sich alle Beteiligten an die Bretter gesetzt, konnte Yuyang Chen (Brett 6) schon den ersten Sieg verbuchen. Unser Schnellspieler konnte mit Schwarz rasch das Ruder übernehmen und einen passenden kombinatorischen Abschluss finden.
Ludger Funke (3) schuf sich in seiner Eigenbau-Eröffnung positionelles
Übergewicht, aus dem nach einigen taktischen Finessen klarer Materialgewinn resultierte. 2:0!
Turnier-Neuling Luis Kriener begab sich mit der Holländischen Eröffnung auf schwieriges Terrain. In der Abwehr am Königsflügel hatte er alle Hände voll zu tun und konnte kein
Gegenpiel auf der anderen Brettseite aufbauen - Anschlusstreffer für Gütersloh.
Michael Schalk (5) gewann im Mittelspiel eine Figur und stand haushoch überlegen. Sein Gegner erkannte schnell, dass weiterer Widerstand zwecklos war.
Michael Ströhmeier nutzte einen Rietberg-Besuch zu einem erfolgreichen Einsatz in der Mannschaft. In einer komplizierten Partie investierte er mehr in die Offensive und zauberte im entscheidenden Moment eine siegbringende Springergabel auf das Brett.
Herbert Langhorst (2) geriet mit seinem Sizilianischen Drachen in unklares Fahrwasser. Er überlies seiner Gegnerin die Qualität, bekam aber dafür einen weit vorgerückten Freibauern. Dieser erwies sich als spielentscheidend.
Für den Zuschauenden schwer einzuschätzen war die Lage am Spitzenbrett. Michael Trost stand optisch etwas besser, seine Gegnerin parierte aber alle Drohungen: Remis.
Nicht die meisten Elo-Punkte, aber die meisten Lebensjahre, nämlich 160,
trafen am 4. Brett aufeinander. Ferdi Schumacher musste sich mit der französischen Abtauschvariante auseinandersetzen und konnte wohl nur so gerade ausgleichen. Erst als sein Gegenüber quasi mit der Brechstange (hier Figurenopfer) gewinnen wollte, saß der Konter des Rietbergers.

So kann die Turm-Reserve mit 6,5:1,5 einen weiteren hohen Sieg verzeichnen. Damit dürfte ihr der Wiederaufstieg in die Bezirksliga schlimmstenfalls theoretisch zu nehmen sein...
F.S.
Vier Ausfälle sind einfach zuviel 19.02.2023
Kategorie: 1. Mannschaft | Kommentare: 0
Ohnehin wäre es gegen NRW-Klasse-Absteiger und Wiederaufstiegs(mit)favorit Gütersloher SV schwer geworden. Doch nach dem früh abehbaren Ausfall dreier Stammspieler und dem Freibleiben des ersten Rietberger Brettes sanken die Chancen auf ein Minimum. Als dann auch noch Julius Austermann am Sonntagmorgen krankheitsbedingt absagen musste und ein weiteres Brett kampflos verloren ging, war die Niederlage nur noch eine Frage der Höhe. Und so verlor die SG Turm schließlich am 6. Spieltag der Regionalliga mit 2,5:5,5.

Ein Funke(n) Hoffnung keimte noch mal auf, als Martin an Brett zwei seinen starken Gegenüber im Eiltempo besiegt. Das Ganze ging so (relativ) schnell, dass der Chronist gar keine Zeit hatte (s.u.), sich ein Bild von der Partie zu machen.
Danach aber ließ Gütersloh nichts mehr anbrennen und punktete dreimal in Folge. Zunächst musste David Austermeier (Brett 5) die Segel streichen. Nach ein, zwei Ungenauigkeiten in der Eröffnung musste er seine Dame gegen drei Leichtfiguren geben – nicht etwa nur zwei, wie sein Gegner einige Zeit lang vermutete –, und er schaffte es nicht mehr, seine Stellung zu konsolidieren.
Ferdi Schumacher (8) hielt dem Spiel des knapp 300 DWZ-Punkte höher bewerteten Güterslohers lange stand, doch die lange Rochade-Stellung bekam Risse, und am Ende setzte sich der stärkere Spieler durch.
Zwischen Elias Vögeler (7) und dem Gewinner der Rietberger Stadtmeisterschaft 2013 und 2015 liegen auf dem Papier sogar rund 1000 (in Worten: eintausend) DWZ-Punkte – und dafür hielt sich unser Junior lange Zeit erstaunlich wacker. Aber die aktiveren Figuren und ein Mehrbauer seitens des Gastes ließen irgendwann erahnen, wohin das Pendel am Ende ausschlagen würde.
Damit stand es 5:1, aber die verbleibenden Partien der – ich glaube, man kann das so sagen – üblichen Verdächtigen zogen sich hin.
Sven Behler (4) hatte mit der Eröffnung seines Gegners massive Schwierigkeiten. Nur noch 13 Minuten auf der Uhr nach lediglich 17 Zügen sowie ein Minusbauer aufm Brett bedeuteten Frust. Doch nach einer taktischen Wendung hieß es: Leichtfigur gegen drei Bauern, Entwicklungsvorsprung und Angriff auf den freien König. Nach einem Qualitätsgewinn und etwas Kneterei wurden die Mehrbauern kassiert. 2:5.
Geknetet wurde auch am Nachbarbrett (3), an dem Oliver Flöttmann schon ausgangs der Eröffnung unter Druck stand. Doch sein Gegner entschied sich im für ihn vorteilhaften Turmendspiel in Sachen Bauernjagd vielleicht für den falschen Flügel, und so wurde es trotz Minusbauern aus Rietberger Sicht spannend. Das Schlussbild mit König-Turm gegen König-Turm-Bauer war technisch Remis – und Oliver gab sich da keine Blöße mehr.

Keine Niederlage macht Spaß, aber diese ist angesichts der beschriebenen Vorzeichen und Umstände verschmerzbar. Auch am nächsten Spieltag gegen die Blauen Springer aus Paderborn sind die Rietberger Türme sicherlich nicht die Favoriten – aber vielleicht geht da ja mehr. ACHTUNG: Das Spiel ist wegen eines Jugendbundesliga-Einsatzes der Paderborner verlegt worden auf den 19. März!
S.B.