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Knappe Pleite zum Jahresausklang 04.12.2022
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Es war eine knappe Kiste, aber am Ende musste sich Rietbergs Erste den Lemgoer Königsspringern in der 4. Runde der Regionalliga-Saison mit 3,5:4,5 geschlagen geben. Während die Lipper ohne die Stammbretter 1 und 8 an die Ems gereist waren (aber immerhin mit zwei 2100ern an der Spitze), traten die Gastgeber erstmals in dieser Spielzeit mit ihrem Top-Achter an. Einen klaren Favoriten dürfte es auf dem Papier aber nicht gegeben haben, und so entspann sich der erwartbar spannende Kampf.

Zunächst ging die SG Turm in Führung. Joel Kollenbergs Gegner (Brett 8) hatte eine Figur gegeben, die er sich mit einer anschließenden Bauerngabel zurückholen wollte, doch eine eingeschobene Mattdrohung Joels warf den Plan taktisch über den Haufen. 1:0.
Danach musste Julius Austermann (7) die Segel streichen. Nach 8 Zügen hatte er nur noch 20 Minuten auf der Uhr – und warum, konnte sich niemand so recht erklären. Die Eröffnung war ohne erkennbare Untiefen. Trotz des Zeitdrucks erreichte Julius eine gute Stellung, machte dann aber einen Damenschwenk in die falsche Richtung, und der Gegner konnte in die Rietberger Königsstellung einfallen
Sven Behlers (4) Remis führte zum 1,5:1,5. In der Eröffnung erspielte er sich einen Vorteil, stand aber vor der Frage des korrekten weißen Springeropfers (e6, f7 oder h7?) und fand nicht den besten Weg. Als der Gegner konterte, kippte die Partie, blieb komplex, aber Svens König entkam ins Dauerschach.
Cedric Kollenberg (1) hatte in einer positionell geprägten Partie lange Zeit gleiche Chancen und blieb auf Augenhöhe. Erst im Springer-Endspiel bestrafte der Gegner eine kleine Ungenauigkeit und gewann.
Oliver Flöttmann (3) hatte die Eröffnung fragwürdig behandelt und fand sich rasch in einer gedrängten Stellung wieder. Befreiungszüge unterband der Lemgoer. Im Endspiel hatte Oliver einen Bauern weniger, aber dank des aktiveren Königs und der ungleichfarbigen Läufer endete die Partie unentschieden. 2:3.
In Martin Funkes Partie (2) hielt sich die Stellung allem Anschein nach im Großen und Ganzen die Waage, ohne dass eine der beiden Seiten entscheidenden Vorteil verbuchen konnte. Der Lemgoer hielt dem weißen Aufbau stand. Remis.
Mit 2,5:3,5 ging es in die Verlängerung. Eine lange, aber aus Rietberger Sicht nicht hoffnungslose Verlängerung.
Hendrik Berenbrink (5) hatte im Endspiel mit je Turm und gleichfarbigen Läufern durchaus aussichtsreiches Spiel. Ein Remis schien auf jeden Fall drin. Vielleicht sogar mehr dank des etwas entfernteren Freibauern auf der h-Linie? Der Eindruck änderte sich auch nach dem Tausch der Türme nicht. Doch dann fasste Hendrik den falschen Plan, der Gegner spielte exakt weiter und holte so den entscheidenden Punkt für die Lipper.
Obwohl das Match damit entschieden war, kämpfte David Austermeier (7) weiter. Mit je Läufer und Springer versprach auch hier ein schwarzer Freibauer auf der h-Linie Chancen. Als David zugunsten eines Mehrbauern abwickeln konnte, schien der Drops gelutscht, aber es war noch eine am Ende 6 Stunden und 20 Minuten (!) lange Kneterei, bis der Punkt endgültig eingefahren war.

Somit verabschiedet sich die SG Turm mit einem ausgeglichenen Punktekonto auf Platz 4 (von 10 Teams) vom Jahr 2022. „Schade, dass wir mit einer Niederlage in die Winterpause gehen, aber 4:4 Mannschaftspunkte sind eine gute Ausgangslage, um den Klassenerhalt frühzeitig klarzumachen“, meinte Mannschaftskapitän David Austermeier.
Weiter geht’s am 15. Januar bei der SK Delbrück 1.
S.B.
Knapper Sieg gegen 2hoch6 27.11.2022
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Nachdem es lange Zeit nach einem 4:4 aussah, hat Rietbergs Erste durch eine glückliche Fügung doch noch 4,5:3,5 gegen 2hoch6 gewonnen.
Wie schon in der vergangenen Saison hatten sich beide Teams vorab darauf geeinigt, in Rietberg zu spielen, weil die Bielefelder daheim kein Spiellokal fanden. Das Rietberger Auswärtsspiel fand also erneut in der Südtorschule statt.

Zu Beginn geriet die SG Turm zweimal in Rückstand. Elias Vögeler (Brett 8) hatte früh einen Bauern weniger, zudem eine arg passive Stellung, und sein Gegner fuhr die Partie sicher zum Sieg.
Den Ausgleich besorgte Cedric Kollenberg (1), der mit Weiß in einer präparierten Variante seinen Gegenüber unter Druck setzte. Dieser wollte sich mit einem Bauernopfer befreien, doch ein Rietberger Bauer auf d6 und mehrere Einfallsfelder machten es Cedric schließlich leicht. 1:1.
Dann verlor Joel Kollenberg (7) in einer Partie mit entgegengesetzten Rochaden. Eigentlich sah seine weiße Stellung vielversprechend aus, doch als der 2hoch6er Schwerfiguren auf der b-Linie auffuhr, entstand Gegenspiel, das am Ende durchschlug.
[Spätestens hier ist eine klassische Zwischenbemerkung fällig: Ich saß lange und viel am Brett und hab von den anderen Partien wenig Aufschlussreiches mitbekommen – sorry. Ergänzungen und/oder Korrekturen bitte an mich…]
Den neuerlichen Ausgleich stellte David Austermeier (6) her: Er konnte relativ früh einen seiner schwarzen Bauern auf c4 platzieren und hatte angenehmes Spiel. Im Endspiel lief dieser Landwirt nach einigen Abtauschaktionen dann durch.
Dann kippte das Match dank eines Doppelschlags zugunsten der Rietberger. Erst explodierte Oliver Flöttmanns (2) ruhige, positionelle Partie in ein taktisches Finale: Mit einem Mal taten sich Einfallsfelder in der kurzen Rochade-Stellung der Gegnerin auf. Oliver ließ sich diese Einladung nicht zweimal aussprechen und gewann entscheidendes Material.
Die Partie von Julius Austermann (5) schwankte laut unserem Mannschaftskapitän in der gefühlten Bewertungsbandbreite zwischen plus 8 und minus 8. Die rhethorische Frage „Wie macht er das nur immer…???“ scheint den Spielverlauf gut wiederzugeben. 4:2!
Allerdings sah es an den beiden verbliebenen Brettern alles andere als gut aus, und im Grunde war das Mannschaftsunentschieden der erwartbare Ausgang. Als Sven Behlers (3) Gegner die erwartete Eröffnungsvariante unerwartet fortsetzte, überlegte der Rietberger rund 45 Minuten (!) über den nächsten Zug. In einer wilden Partie musste der Rietberger in Zeitnot die Qualität geben, um ein Matt zu verhindern. Der Bielefelder spielte konsequent weiter – bis er eine fatale Gabel übersah und das Endspiel mit drei Bauern gegen Svens Springer und Bauer nach mehr als fünf Stunden ins Remis abwickeln musste. 4,5:2,5!
Den Bielefeldern gelang nun nur noch eine Ergebniskorrektur: Hendrik Berenbrink (4) hatte die aggressive Eröffnung des Gegners „zugunsten“ einer etwas gedrückten Stellung geklärt. Doch trotz Felderschwächen gestaltete der Rietberger die Partie offen und hatte Gegenchancen. Im Doppelturm-Endspiel brach die Partie dann aber doch leider ein.
S.B.
Rückschlag in Brackwede 13.11.2022
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Mit einer 3:5-Niederlage ist Rietbergs Erste von ihrem Auswärtsauftritt am dritten Regionalliga-Spieltag beim Brackweder SK 1 zurückgekehrt.
Spielbeginn war aufgrund des Volkstrauertags erst um 13 Uhr, was unter anderem zu der skurrilen Situation führte, dass der Brackweder Mannschaftsführer gegen 15:45 Uhr kundtat, dass man vor dem absehbaren Sonnenuntergang in einen kleineren, aber besser beleuchtbaren Nachbarraum umziehen müsse.

Aber zum Spiel:
Während die Gastgeber mit ihrer besten Acht an die Bretter traten, musste die SG Turm auf Martin Funke und Joel Kollenberg verzichten. Mit Elias Vögeler und Herbert Langhorst stand aber guter Ersatz parat.
Letzter (Brett 8) war es auch, der sein Spiel als erster beendete: In einer ausgeglichenen Partie einigte man sich nach einem Generalabtausch auf ein Remis.
Danach musste David Austermeier (6) leider die Segel streichen. Mehrere ungenaue Züge hatten ihn in eine schlechtere Stellung geführt, gegen die er noch länger tapfer, aber letztlich vergeblich ankämpfte.
Eine weitere Niederlage kassierte Elias Vögeler (7). Schon zwischendurch hatte sein Gegner einen Figurengewinn übersehen [@elias: nach deinem 24. Sc5 ging direkt T:c5!], daher blieb die Stellung zunächst wahrhaft aussichtsreich. Doch mit der Zeit fand sich unser Nachwuchstalent in einem nachteiligen Bauernendspiel wieder und musste schließlich aufgeben.
Hendrik Berenbrink hatte in der Eröffnung versucht, das beiderseitige Bauernzentrum in Luft aufzulösen, dabei aber einen klassischen Läufereinschlag auf h7 übersehen. Mit einem (un)gesunden Minus-Bauern ohne Kompensation im Hintertreffen einigte er sich nachvollziehbarerweise gerne auf Remis.
Julius Austermann (5) hatte viel Zeit in eine komplexe und beiderseits recht wilde Eröffnung gesteckt, wahrte lange Zeit seine Chancen, streute dann aber in Zeitnot Ungenauigkeiten ein und verlor leider.
Beim Stand von nunmehr 4:1 für Brackwede holte Sven Behler (3) den einzigen Sieg des Tages. Die Partie entwickelte sich aus positionellem Fahrwasser heraus zu einem kleinen Minenfeld für beide Seiten. Nach klärendem Abtausch übersah der Brackweder einen Qualitätsverlust durch Springergabel. 4:2.
Doch die Rietberger Chancen auf den Mannschaftssieg waren gering... und blieben angesichts zweier Punktteilungen an den Spitzenbrettern [in welcher Reihenfolge, ist mir nicht bekannt] dann auch unerfüllt. Dabei sah Cedric Kollenberg (1) mit Mehrbauer und eindrucksvoller Bauernwalze für den Kiebitz schon wie der sichere Sieger aus. Ein deutlich späterer Blick aufs Brett sah ihn gar mit Leichtfigur gegen Landwirt im Vorteil – allerdings da schon in suspekter Stellung. Und tatsächlich mündete die Partie noch im Remishafen. Ebenso wie das Spiel von Oliver Flöttmann (2), das allerdings früh beiderseits von positioneller Übersicht geprägt war und gefühlt von der Engine mit Zahlen nahe der Null belohnt werden dürfte.

„Es waren viele interessante Partien dabei, aber zu viele Niederlagen an den hinteren Brettern“, fasste Mannschaftsführer David Austermeier das Spiel aus Rietberger Sicht nüchtern zusammen. Doch schon in Kürze bietet sich der SG Turm die Chance, ihre Standortbestimmung in der laufenden Regionalliga-Saison wieder positiv zu gestalten: bei den Spielen am 27. November gegen 2hoch6 Bielefeld (Nachholspiel) und am 4. Dezember gegen Lemgo...
S.B.
Nach zweieinhalb Jahren mit Sieg zurück 30.10.2022
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Nach mehr als zweieinhalb Jahren hat die 2. Mannschaft der SG Turm Rietberg wieder ins Schachgeschehen eingegriffen. Coronabedingt in die Bezirksklasse abgestiegen, kehrten die Türme nach der langen Pause gut motiviert an die Bretter zurück und machten gegen die Vierte des Bielefelder SK deutlich: Wir wollen gleich wieder aufsteigen.

Bereits nach einer guten Stunde entschied sich die Partie am Spitzenbrett zugunsten von Michael Trost, als er einen trickreichen Damengewinn anbringen konnte. Wenig später siegte Yuyang Chen (Brett 6) dank seines riesigen Materialvorteils. Zum 3:0 erhöhte Brettnachbar Christian Ströhmeier (7) als er in einem „Spiel auf ein Tor“ die gegnerische Aufgabe erzwang.
Nach einem zwischenzeitlichen Remis durch Michael Hutfilker an 8 stellte Ludger Funke (3) den Mannschaftssieg sicher. Trotz der schwarzen Steine ergriff er schnell die Initiative, zwang den König seines sehr jungen Gegenüber ins Mittelfeld und setzte ihn hier matt.
Für einen weiteren Ausbau des Mannschaftsergebnisses sorgte Herbert Langhorst (2), als er in einer zweischneidigen Stellung einfach besser rechnete. Ferdinand Schumacher, mit einem Bauernopfer in der eher seltenen Skandinavischen Eröffnung konfrontiert, holte zur Partiemitte noch einen zweiten Landmann ab und gewann ebenfalls sicher.
Am längsten kämpfte Michael Schalk. Er konnte allerdings mit Schwarz das Gleichgewicht nicht behaupten und musste nach dem Verlust eines Springers den Bielefelder Ehrenpunkt zulassen.

Unter dem Strich bleibt festzuhalten: Das 6,5:1,5-Endergebnis spiegelt durchaus die spielerische Überlegenheit des Rietberger Teams wieder.
F.S.
Erste startet mit 6:2 in die Saison 02.10.2022
Kategorie: 1. Mannschaft | Kommentare: 0
Vier Siege, vier Remis – mit einem satten 6:2-Sieg gegen LSV Lippstadt II ist die erste Mannschaft der SG Turm Rietberg in die Regionalliga-Saison gestartet.
Dabei fing in der heimischen Südtorschule alles recht gemächlich an. Zunächst einigte sich Ferdi Schumacher (Brett 8) mit seinem Gegner auf ein – O-Ton – „leistungsgerechtes“ Unentschieden, und auch die Partie von Joel Kollenberg (6) bewegte sich in ruhigem Fahrwasser und endete im Remis-Hafen.
Den ersten Zähler holte Nachwuchstalent Elias Vögeler (7). Im Dame-Turm-Endspiel hatte er zwar einen Bauern weniger. Doch während sein König sicher in der Ecke stand, war der Monarch des Lippstädters in der hinteren Mitte seiner Bretthälfte ständigen Schachgeboten ausgesetzt. Geschickt drohte Elias, sich den Bauern unter Damenabtausch zurückzuholen. Unter diesem Dauerfeuer griff der Gegner plötzlich fehl, stellte die Dame in eine tödliche Fesselung und gab umgehend auf.
David Austermeier (5) hatte zwar einen gedeckten Freibauern kreiert, doch standen die Reihen in der Brettmitte so verschlossen, dass im Läufer-Endspiel für keine Seite ein Blumenpott zugewinnen war – Remis. 2,5:1,5…
Dann hagelte es drei Siege in Folge für Rietberg. Julius Austermann (4) hatte sich kurz nach seiner langen Rochade mit Weiß einzügig den Bauern a2 von der schwarzen Dame wegfressen lassen – autsch! Der Begriff „Rietberger Gambit“ wird sich für diese Variante schwerlich durchsetzen, aber immerhin konnte Julius die Stellung einigermaßen halten. Das nährte stille Remis-Hoffnungen – bis ein feiner taktischer Schlag sogar einen Figurengewinn einbrachte und damit den vollen Punkt.
Martin Funke (2) hatte eine Unachtsamkeit des Gegners genutzt, um in ein vorteilhaftes Turm-Endspiel zu gelangen. Dessen Vollendung bedeutete zwar noch einige Kneterei, aber das beherrscht Martin ja bestens. Bemerkenswert war noch der letzte Zug des Lippstädters, der mit einem Turmopfer noch auf ein Patt hoffte, doch Martin nahm ohne großes Zögern mit der richtigen Figur zurück: 4,5:1,5 – Mannschaftssieg perfekt!
Das hinderte Cedric Kollenberg (1) aber nicht daran, die Führung auszubauen. Im Leichtfiguren-Endspiel knöpfte er seinem Gegenüber einen Bauern ab und baute seinen Stellungsvorteil weiter aus. Als der – übrigens sehr schnell spielende – Lippstädter als letzten Versuch seinen Springer opferte, opferte Cedric sein Hottehüh postwendend zurück und lag im Bauernendspiel mehrere entscheidende Tempi vorne.
In der letzten verbleibenden Partie hatte Sven Behlers Gegner (3) inkorrekt seinen weißen Läufer auf h6 geopfert. Sven sicherte flugs seinen König, entwickelte seine letzte Leichtfigur und erzwang Damentausch. Diese Zeit aber nutzte der Lippstädter, um einen Bauern nach h7 vorzuschieben – der sah zunächst aus wie Fallobst, war am Ende jedoch das Pfand, dass dem Gästespieler das Remis sicherte.
S.B.